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Die Kesslergrundel:
In diesem Bericht stelle ich euch die Grundel mal als einen interessanten Köderfisch vor und wie
ich es geschafft habe ihre ständigen Bisse an Wurm und Maden drastisch zu senken.
Die Grundel ist in meinen Augen als Köderfisch ein echtes Allroundtalent. Sie ist ein super Köderfisch
geworden für auf Raubfische zu angeln. Der Hecht, Barsch, Zander und auch Aal, hat sich richtig auf die
Grundel eingeschossen. Am Haken hält sie besonders gut, weil sie so eine unheimlich zähe Haut besitzt.
Auch Fischfetzen von einer Grundel halten sehr viel besser am Haken als etwa von einem Rotauge. Sie ist
extrem leicht zu fangen, also perfekt, wenn man schnell mal an ein paar Köderfische kommen möchte. Am
Rhein und im Duisburger-Hafen Angel ich selber nur noch mit toten Kesslergrundeln auf Zander, Barsch
und Hecht.
Von den meisten Anglern (früher auch von mir) wird sie
regelrecht gehasst, denn sie stürzt sich einfach auf alles
Fressbare, was sie in ihr Maul bekommt. Meine größte Grundel
war überaschenderweise ganze 25 cm. lang gewesen, die ich im
Rhein Herne Kanal 2015 gefangen hatte.
Die Grundel übersteht auch sehr starke Gewaltwürfe ohne
Probleme, wenn ihr euren Haken oder Drilling durch ihre harte
Wirbelsäule auf euer Vorfach aufzieht.
Sie sieht einer Koppe sehr ähnlich, ihr kleiner Unterschied zur
Koppe ist aber sehr leicht zu erkennen. Schaut man sich die
Grundel von unten an, erkennt man an ihrem vorderen Bauchteil eine kleine saugnapfähnliche Flosse, die
eine Koppe nicht besitzt.
Zum angeln in Fließgewässern wie dem Rhein oder der Lippe ist sie für mich der ideale Naturköder
geworden.
Wie reduziere ich Grundelbisse:
Sehr viele Angler fragen sich immer wieder, wie vermeide ich Grundeln an meinen Haken?
Ganz kann man das Problem natürlich nicht lösen. Aber ich habe gerade im Rhein sehr viel weniger
Grundelbisse bekommen, wenn ich meinen Köder an einem 70 bis 100 cm. langen Vorfach anbiete, das ich
mit einem 2 bis 3 gr. schweren Schrotblei in der Mitte auf 30 bis 40 cm. Höhe über Grund anbiete. Das
erreiche ich, indem ich hinter dem Haken einen dem Köderfisch angepassten Auftriebskörper verwende.
Als Auftriebskörper kann man Styroporkugeln oder Stücke aus alten Styroporplatten benutzen.
Ein kleiner Tipp dazu:
Bin ich mal in der Stadtmitte, frage ich in einem Elektrogeschäft nach den kleinen Styroporkugeln oder
Plättchen, die den Kartons zum Schutz der Fernsehgeräte, Radios oder anderen Elektroartikeln beiliegen.
Die Geschäfte sind froh, wenn sie ihr Zeug loswerden können und ich habe einen guten kostenlosen
Auftriebskörper. Mit einer Plastiktüte voll von dem Zeug kommt ihr sehr lange aus.
Kommen wir nun zum Anfüttern:
Auch das Futter kann man beeinflussen, um
weniger Grundeln und dafür mehr Fische gerade im
Rhein und Lippe an den Haken zu bekommen. Ich
bereite meinen Teig immer selber vor.
Was brauche ich dazu?
Ich nehme Weißbrot, alte Brötchen und Paniermehl
und mische alles zusammen. Um den Teig fester zu
bekommen, mische ich immer noch eine oder auch
je nach Menge zwei Tassen Mehl mit unter. Jetzt habe ich natürlich einen sehr hellen Teig, den ich gerade
im Winter nicht benötige. Ich verdunkel meinen Teig entweder mit billigen Kakaopulver oder dunkler
Lebensmittelfarbe soweit, bis er mir zusagt. Natürlich könnt ihr auch Aromastoffe wie Honig, Vanillepulver,
Knoblauch oder andere Köder-Lockstoffe nach belieben hinzufügen.
Das Ganze knete ich zu kleinen Teigfrikadellen von 5X5 cm. die ich am Wasser immer noch mit kleinen
Kieselsteinen beschwere, um sie besser auf dem Grund zuhalten. Da der Teig mit Absicht durch das Mehl
sehr fest und auch schwer ist, haben die Grundeln eine Menge zu tun, um ihn aufzubröseln. Damit gebe
ich meinem Zielfisch die Möglichkeit an meinen 20 bis 40 cm. über Grund hängenden Köder zu gelangen,
was früher ohne den sehr festen Teig einfach nicht möglich gewesen war, da die Grundeln sich schon
meinen Köder geschnappt hatten, bevor mein Zielfisch überhaupt die Gelegenheit bekam an mein Köder
zukommen. Probiert es ruhig einmal aus, es klappt sehr gut, ihr werdet erstaunt sein.
Petri Heil ihr Kanalangler Udo
Angeln im Ruhrpott