Copyright © 2016---2024 by Ruhrpottangeln.de Die Quappe: Die Quappe (lat. lota lota) ist der einzige Vertreter der Dorschartigen Fische im Süßwasser. Je nach Region hat sie unterschiedliche Namen: Trüsche (am Bodensee), Trische oder Treische (Schweiz), Rutte oder Aalrutte in Österreich. Quappen kommen bis hinunter zum nördlichen Balkan vor, leben aber am liebsten in tiefen Seen und kühlen Flüssen. Sie bevorzugen eher tiefes Wasser mit einer Temperatur von 4-18 Grad. Quappen leben auf sandigem oder kiesigem Grund in Tiefen von 1-700 Metern. Dort sind sie durch die Bodenvegetation perfekt getarnt. Quappen können auch in unseren Flüssen wie der Lippe und dem Rhein leicht eine Größe von 60 bis 70 cm. erreichen und sogar noch etwas größer werden. Die Größte jemals gefangene Quappe wurde in Kanada gefangen sie hatte ein Gewicht von 23 Pfund und eine Rekordlänge von 105 Zentimeter.   Quappen sind langgestreckt, der Körper erinnert ein wenig an eine Kreuzung aus Aal und Wels - wobei die Färbung unterschiedlich sein kann. Die Rutten sind braun oder schwarz marmoriert, wobei die Grundfarbe zwischen gelb, hellbraun und dunklem Braun variieren kann, und haben einen helleren Bauch. Die Quappe ist ein Räuber: Quappen sind sehr nachtaktive Räuber und ernähren sich von Kleintieren - Fischen und Fischbrut. Unter Tags verstecken sie sich lieber. In der Laichzeit von November bis März zieht es die Rutten in flache Gewässer bzw. in kleinere Flüsse. Die Paarung erfolgt am Grund, wobei sich die Fische zu einem kugelförmigen Haufenn zusammendrängen. Jede Quappe versucht in die Mitte des Ballen zu kommen, um dort Samen oder Eier zu platzieren. Ein Weibchen produziert zwischen 100.000 und 3.000.000 Eier. Die befruchteten Eier sinken auf den Grund und bald schlüpfen Larven, die sehr schnell wachsen - erst mit 4 Jahren verlangsamt sich das Wachstum der Quappe, in dieser Zeit wird sie auch geschlechtsreif. Quappen können zischen 10-12 Jahre alt werden.  Die Vergessene Delikatesse: Quappen wurden früher als Speisefisch sehr geschätzt. Viele ältere Angler können sich noch gut an die 60er Jahre erinnern, in denen Quappen oft ihren Weg in ihre Kescher und danach den Weg in die Pfanne fanden. Heute ist die Quappe fast unbekannt. Dabei war schon in der Römerzeit die vor dem Ablaichen sehr fette und große Leber der Quappe sehr begehrt. Doch ihr Ruf als Laichfresser machte die Quappe immer unbeliebter, weshalb sie dann immer öfters bewusst aus unseren Gewässern entfernt wurde. In vielen Gewässern ist die Quappe daher heute immer noch geschützt und darf nicht gefischt werden. In den letzten Jahren hat man mit  Erfolg versucht, die Quappe gezielt in NRW wieder in Seen und Flüssen anzusiedeln. Im Rahmen eines Pilotprojektes, das zunächst für 5 Jahre befristet ist darf sie wieder beangelt werden. Die Sondergenehmigung zur Beangelung bezieht sich auf weite Gewässerabschnitte der Lippe, der Ems und der Ruhr mit einigen Nebengewässern, auf die Vechte, Berkel und Dinkel mit einigen Nebengewässern sowie auf die Möhne- und Hennetalsperre, den Auesee bei Wesel und den Bänischsee bei Rheda- Wiedenbrück. Außerdem dürfen Quappen auch im gesamten Westdeutschen Kanalnetz entnommen werden, aber ein gefangener Fisch muss dem LFV über eine extra dafür eingerichtete Angelapp gemeldet werden. Es dürfen maximal 2 Fische pro Tag nur entnommen werden. Ferner gibt es eine Schonzeit vom 15. Dezember bis 28. Februar und ein Mindestmaß von 35 cm. Die Köderwahl: Der beste Köder zum Quappenangeln ist der Tauwurm. Wenn man diesen noch mit einem herben Lockstoff sparsam beträufelt, steigert man seine Fangchancen. Ebenso kann der Köder mit einigen Maden bestückt werden. Das schafft einen zusätzlichen Reiz. Wer keinen Tauwurm zur Hand hat, kann auch zum Fischfetzen oder kleinen Fischchen wie zum Beispiel Rotaugen oder Kaulbarschen greifen. Ein kleiner Tipp:  Eine fluoreszierende Leuchtperle auf das Vorfach aufgezogen, die kurz vor dem Einsatz mit einer Lichtquelle angeleuchtet werden sollte, übt einen sehr starken visuellen Reiz auf die Quappen aus und fordert sie dementsprechend regelmäßigt zu sehr harten Bissen auf. Achtung: Lichtquellen und fluoreszierende Leuchtperlen am Vorfach sind in Niedersachsen strengstens Verboten. Zum Schluss noch ein Interessanter Beitragsfilm über das Quappen Angeln. https://www.youtube.com/watch?v=fNHBDuWOTso Petri Heil ihr Kanalangler Udo                     Angeln im Ruhrpott